Schwedische Feste und Bräuche - Bruk och tradition

Die Schweden sind ein Volk, das viel Wert auf seine Traditionen und Bäuche legt. Neben den Festen, die auch in Deutschland gefeiert werden, sind hier vielleicht zwei besonders hervorzuheben: Valborgsmässafton und natürlich Midsommar.

Jedes Jahr am 30. April wird in Schweden nicht nur der Geburtstag des schwedischen Königs gefeiert, sondern auch die Walpurgisnacht, Valborgsmässafton. Hier wird der meist strenge Winter verabschiedet und zugleich das Frühjahr begrüβt. Dazu sammelt man sich mit Freunden, Nachbarn und der Familie zu einer Feier, bei der vor allem zwei Dinge nicht fehlen dürfen: die Freudenfeuer und der Chorgesang.

Midsommar wird stets an dem Wochenende gefeiert, das dem 24. Juni am nächsten liegt. Hier wird der längste Tag und die kürzeste Nacht gefeiert, also die Sommersonnwende. Der Tanz um den blumengeschmückten Maibaum ist ein Überbleibsel heidnischer Fruchtbarkeitsriten. An diesem, für die Schweden wichtigsten Feiertag des Jahres, stehen klassich auf der Speisekarte: Hering, Lachs, die ersten Kartoffeln der Saison und zum Nachtisch Erdbeeren mit Sahne.

Die meisten Stockholmer fahren zu Midsommar in die Schären oder aufs Land. In Stockholm direkt kann man am besten im Skansen feiern, dem ältesten Freilichtmuseum der Welt. Abgesehen davon ist die Hauptstadt zur Zeit der Sommersonnwende sehr ruhig.

 

Weitere wichtige schwedische Feierlichkeiten im Jahreslauf:

Nobelfest: Jährlich am 10. Dezember werden in Stockholm die Nobelpreise verliehen. Anschließend gehen die Nobelpreisträger, die königliche Familie und die geladenen Gäste in das bekannte Stadthaus zum Bankett mit anschließendem Tanz. Dieses Ereignis wird von vielen Schweden im Fernsehen verfolgt, einer der Höhepunkte hierbei ist die Kleiderwahl der Königin und der Prinzessinnen.

Lucia: Am frühen Morgen des 13. Dezembers weckt oft die Tochter, geschmückt mit einem auf dem Kopf getragenen Lichterkranz und in weißem Gewand, die ganze Familie. Sie ist Lucia, ein Symbol für die Hoffnung, dass das Licht nach der langen Dunkelheit des Winters zurückkehren möge. Lucia wird überall gefeiert, mit viel Musik und Gesang - in vielen schwedischen Kirchen finden zu dieser Zeit spezielle Lucia-Konzerte statt.

Weihnachten: Das schwedische Weihnachtsfest hat seinen Höhepunkt am 24. Dezember. Die schwedischen Weihnachtssitten ähneln dabei denen in Deutschland, zum Essen wird jedoch oft das „smörgåsbord/ julbord" serviert. Dies ist ein Buffet mit schwedischen Spezialitäten. Fast alle Schweden beginnen das Weihnachtsfest mit der Weihnachtssendung von „Kalle Anka" (Donald Duck), einem Zusammenschnitt verschiedener Disney-Filme. Nach dem Essen wird häufig mit lustigen Liedern um den Weihnachtsbaum getanzt.

Nationalfeiertag: Schweden war sehr lange ein Land ohne offiziellen Nationalfeiertag. Im 1. Weltkrieg jedoch wurde der 6. Juni zum „Tag der schwedischen Fahne" erklärt. Dieses Datum wurde gewählt, da Gustav Wasa am 6. Juni 1523 zum König von Schweden gewählt wurde und die schwedische Verfassung am 6. Juni 1809 unterzeichnet wurde. Der 6. Juni erhielt jedoch erst 1983 den Rang eines offiziellen Nationalfeiertages und ist erst seit 2005 kein Arbeitstag mehr.

Kräftskiva: Im Sommer gehört das Krebsessen zur Sitte in Schweden. Es werden kalte, gekochte Krebse gegessen, die mit einem schwedischen Schnaps hinuntergespült werden. Dazu wird der Tisch bunt gedeckt, die Gäste mit Partyhüten versehen und alle singen lustige Trinklieder.